Klimaschutz
Die letzten 7 Jahre waren die wärmsten seit Messbeginn
Die Weltwetterorganisation warnt vor steigendem Meeresspiegel, zunehmender Hitze und saurer Meere infolge der Klimakrise.
Vier wichtige Indikatoren für den Klimawandel haben nach dem neuen Klimazustandsbericht der Weltwetterorganisation (WMO) Rekordwerte erreicht. Das unterstreiche die verheerenden Folgen der menschlichen Aktivitäten für die Ökosysteme, die eigentlich das Überleben der Menschheit sichern sollen, berichtete die Weltorganisation für Meteorologie.
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Rekorde gab es demnach beim Anstieg des Meeresspiegels, dem Wärmeinhalt der Ozeane, der Versauerung der Meere und der Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre. Dabei handelt es sich vor allem um Kohlendioxid (CO2).
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Insgesamt verwendet die WMO sieben Klimaindikatoren, um das komplexe Zusammenspiel verschiedener Faktoren greifbar zu machen und jene Bereiche zu überwachen, die am Wichtigsten zur Eindämmung der Klimakrise sind. Für 2021 sind noch nicht alle Daten zusammengetragen, bei den genannten wurden aber besonders hohe Werte vermeldet.
Temperaturen steigen rasant
"Unser Klima verändert sich vor unseren Augen", sagte WMO-Chef Petteri Taalas. Die menschengemachten Treibhausgase in der Atmosphäre verhinderten die Wärmestrahlung der Erde ins All, weshalb sich der Planet noch über Generationen aufheizen werde, "wenn nicht Verfahren erfunden werden, um Kohlenstoff aus der Atmosphäre zu entfernen", sagte Taalas.
Gleichwohl, betonte die WMO, ist es wichtig, die Menge freigesetzter Treibhausgase jetzt zu reduzieren, um die Erwärmung dauerhaft unter 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau zu halten.
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Die WMO bestätigte ihre vorläufige Berechnung, dass die globale Durchschnittstemperatur 2021 etwa 1,1 Grad über dem vorindustriellen Niveau (1850–1900) lag und die vergangenen sieben Jahre die wärmsten seit Messbeginn waren.
Die wissenschaftlichen Erkenntnisse im Detail
Die Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre erreichte 2020 den Rekordwert von 413,2 ppm (Teilchen pro Million Teilchen). Die Durchschnittszahl für 2021 liegt noch nicht vor. Aber die Messstation Mona Loa auf Hawaii meldete 416,45 ppm im April 2020, 419,05 ppm im April 2021 und 420,23 ppm im April 2022.
Die Ozeane nehmen laut WMO etwa 23 Prozent der menschengemachten Treibhausgase auf. Die Gase reagieren mit dem Wasser, was zu Versauerung der Meere führt. Das bedroht nicht nur das Ökosystem Meer. Hinzu kommt: Je saurer das Wasser, desto geringer die Kapazität, weiteres CO2 aufzunehmen. Der pH-Wert gibt die Versauerung an. Je niedriger er ist, desto saurer das Wasser. Der Weltklimarat (IPCC) berichtete vor Kurzem, dass der pH-Wert an der Oberfläche der offenen Ozeane mit großer Wahrscheinlichkeit jetzt so niedrig ist wie seit mindestens 26.000 Jahren nicht mehr.
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Auch der Wärmeinhalt der Ozeane nimmt zu. Ein annähernd global flächendeckendes System mit schwimmenden Messgeräten gibt es erst seit 2006. Davor war die Datenlage weniger gut. Alle Forschergruppen, die sich damit beschäftigen, sind sich aber einig, dass der Wärmeinhalt bis in 2.000 Meter Tiefe seit Jahrzehnten steigt, besonders deutlich seit 2016.
Nicht zuletzt steigt der Meeresspiegel an. Dazu tragen die thermale Expansion des Meerwassers durch die Erwärmung der Ozeane und die Zunahme des Wasservolumens durch das Abschmelzen von Eis auf dem Land bei. Der Anstieg lag laut WMO zwischen 1993 und 2002 bei etwa 2,1 Millimetern pro Jahr, zwischen 2013 und 2021 bei 4,5 Millimetern pro Jahr.
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